Holzfenster
Wer sein Zuhause bei Renovierung oder Neubau mit Holzfenstern ausstattet, entscheidet sich für ein hochwertiges, ästhetisches Produkt mit harmonischer Ausstrahlung nach innen und außen. Wenn man schon beim Kauf einiges beachtet, hat man lange Zeit viel Freude an den neuen Fenstern. Bauphysiker Marcus Hermes aus Kisslegg/Allgäu gibt folgende Tipps:
Oberflächen
Oberfläche und Lackiersystem sollten so aufgebaut sein, dass die ersten Jahre nicht gestrichen werden muss. Eine gewisse Schichtstärke der Farbe ist dazu wichtig und ein Oberflächenverfahren auf modernem technischen Stand. Es gibt bereits Firmen, die zum Teil fünf Jahre Garantie auf die Rahmenoberfläche geben. Oft ist dies mit einem Wartungspass verbunden, den der Kunde nutzen sollte – wie den Kundendienst beim Auto.
Rahmentiefe
Man sollte ein System mit mindestens 68 mm oder sogar 78 mm Rahmenbautiefe wählen. Auf diese Weise entsteht automatisch ein besserer Wärmeschutz.
Holzart
Die Holzart kann nach Geschmack gewählt werden. Wissen sollte man, dass Nadelhölzer zu den Leichthölzern zählen und deshalb von Haus aus einen höheren Wärmeschutz bieten. Harthölzer wie Eiche oder Mahagoni haben zwar etwas weniger wärmedämmende Eigenschaften, liegen aber trotzdem noch im Rahmen der Energiesparverordnung. Ihr Vorteil: Sie sind noch langlebiger als gutes Nadelholz.
Dämmung
Ein gutes Dämmsystem ist wichtig. Für eine lange Lebensdauer müssen die Dichtungen in die Holzprofilierung eingearbeitet sein. Eine weitere Dichtungsebene sollte auf dem Blendrahmen im Überschlag angebracht sein – dort, wo der Flügel auf den Blendrahmen trifft. Sonst kann es Probleme mit der Tauwasserbildung geben. Wichtig sind auch thermisch getrennte Abstandshalter im Glas zum Beispiel aus Kunststoff-Edelstahl, die jeder Fensterbauer im Programm hat. Wärmeverluste werden dadurch um die Hälfte reduziert und die Tauwasserbildung an den Rändern wird verhindert.
Regenschutzschiene
Auch die Regenschutzschiene, die den unteren Holzquerschnitt vor der Bewitterung schützt, sollte wärmegedämmt sein. Aluminium allein ist hier ungünstig, thermisch getrennt die bessere Variante. Zum Schutz vor einsickerndem Wasser muss die Regenschutzschiene versiegelte Endkappen haben . Eine andere, ebenso gute Möglichkeit ist die Regenschutzschiene ohne Endkappen. Sie wird ins Holzfenster direkt hineingeschnitten. Wenn Wasser eintritt, kann es immer wieder abtrocknen.
Glas
Auch das richtige Glas gehört zum optimalen Fenster. Eine Zweifach-Wärmeschutzverglasung mit einem Ug-Wert von mindestens 1,1 W(m²K) ist hier zu empfehlen.